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Thermophysikalische Charakterisierung und Simulationskompetenz

Messunsicherheit

Nach den Richtlinien des "Guide to the expression of uncertainty in measurement results" (kurz: GUM), die in der EVN 13005 festgelegt sind, stellt das Resultat jeder Messung lediglich einen Schätzwert dar, dem zwingend eine Angabe zur Messunsicherheit hinzuzufügen ist. Der GUM gibt als Modell zur Abschätzung der kombinierten Standardmessunsicherheit uc(y) einer Messgröße y die weiter unten angegebene Gleichung für die statistische Varianz vor. Darin bedeutet f jene Funktion y = f(x1, x2, ...xi, ..., xn), durch die y aus der Bestimmungen aller erforderlichen Eingangsgrößen x1 bis xn berechenbar wird. Mit u(xi) werden die individuellen Messunsicherheiten der Eingangsgrößen xi bezeichnet. Auch die Ermittlung dieser Messunsicherheiten geschieht nach den Vorgaben des GUM. Sie basieren auf der Berechnung der statistischen Varianz der herangezogenen Messwerte für xi, sofern die Eingangsgrößen xi der Messung und einer statistischen Analyse zugänglich sind. Ansonsten ist eine begründete Annahme über die Streuung der jeweiligen Eingangsgröße xi zu treffen, die auf das verfügbare Wissen zu Unsicherheitsfaktoren, auf wissenschaftliche Beurteilungen oder auf vertrauenswürdige Quellen wie Zertifikate, Kalibrierscheine, Herstellerangaben, etc. zurückgreift.

Die Angaben der kombinierten Standardmessunsicherheit geht üblicher Weise von einem 95% Vertrauensintervall aus. Die nachfolgende Gleichung für die statistische Varianz bezieht sich auf ein Vertrauensbereich von 66%. Man erhält die kombinierte Standardmessunsicherheit für das 95% Vertrauensintervall durch Multiplikation des Wertes von uc(y) mit einem Erweiterungsfaktor von k = 2.

Alle Angaben zur kombinierten Standardmessunsicherheit uc(y) der staatlich akkreditierten Prüfstelle für Thermophysik und Thermokinetik basieren auf der Anwendung dieser Methode auf die einzelnen Messverfahren.

 


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